und dann ist jetzt wohl april (und der macht, was er will)

- muff potter, "die hymne"

Zeit, auf diesen Monat zurückzublicken. Abgesehen davon, dass ich wieder angefangen habe, zu schreiben, war auch noch Ostern, ich habe das erste Mal seit langem (und wahrscheinlich auch zum letzten Mal in meiner alten Wohnung) Kuchen gebacken. Ich habe in diesem Monat das erste Mal Grüne Boje getrunken, das ist ein Pfefferminzschnaps – so ähnlich wie Pfeffi -, aber ohne den Zahnpastageschmack. Vier Filme habe ich gesehen („Bang Boom Bang“, auch nach 20 Jahren immer noch ein Klassiker, beide Teile „Deadpool“ und „The Social Network“), zwei komplette Serien zum zweiten Mal durchgeschaut („Skins“ und „Russian Doll“), zwei Serien zum ersten Mal durchgeschaut („Falcon and the Winter Soldier“ – super! – und „True Blood“ – ich kannte nur die Bücher und habe die ganz gut in Erinnerung, aber, holy shit, ist das eine anstrengende Serie?) und nebenbei noch 5 Bücher gelesen („We run the tides“ von Vendela Vida, „My horizontal life“ von Chelsea Handler, „The days of wine and Covid“ von Elizabeth Berg, „Die rote Frau“ von Alex Beer, „Big Summer“ von Jennifer Weiner). Ich stricke immer noch an meiner Tagesdecke und versuche immer noch, Japanisch zu lernen.

Ich habe mich darüber gefreut, dass Sir Simon das erste Mal seit 10 Jahren mit „A little less bored“ einen neuen Song rausgebracht hat. 10 Jahre seit „Good night, dear mind“, über das ich so viel geschrieben und gesprochen habe, wie wohl über kein anderes Album dieser Welt. Ein Album, das mein guter Freund wurde, mich begleitet hat durch so vieles und mit so vielem, und das ich auch heute noch oft höre, wenn ich nicht schlafen kann – was auch 10 Jahre später noch der Fall ist – oder in irgendeiner Form Trost und gute Erinnerungen brauche. Erinnerungen an Abende im Grünen Jäger, an Konzerte im Nachtasyl, an zerbrochenen Brillen auf dem Fischmarkt und frühmorgendliche Taxifahrten in Bars, die es schon lange nicht mehr gibt. 10 Jahre können so lang oder so kurz sein, je nach dem, wie man auf die Zeit zurückblickt, aber die Tatsache, dass mir Sir Simon als erstes mit seinen frühen Demosongs bei myspace über den Weg gelaufen ist, macht die Tatsache, dass ich nächste Woche meinen 40. Geburtstag feiern werde, ein wenig greifbarer. „A little less bored“ – knüpft glücklicherweise vom Hörgefühl recht gut an Altbekanntes und Langvermisstes an, oder, wie ein guter Freund von mir sagte: „Puh, nachdem Sir Simon so lange nichts veröffentlicht hat, hatte ich etwas Innovativeres befürchtet, aber alles gut!“ Ich hatte auch genau das gebraucht gerade, ohne zu wissen, dass es mir gefehlt hatte: Einen Song, der an meine Tür klopft und mich daran erinnert, dass Dinge, die gut waren, auch wieder gut werden. Danke.

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Was gab es sonst noch? „Das Imperium rudert zurück“ von Fortuna Ehrenfeld. Ich verbinde Fortuna Ehrenfeld arg mit der Pandemie, weil mein letztes Konzert, auf dem ich vorher war, ein Wohnzimmerkonzert mit Fortuna Ehrenfeld war, das erste Konzert, wofür ich Tickets hatte und auf das ich nicht mehr gehen konnte, ein Solo-Konzert von Martin am Flügel gewesen wäre, und weil ich dann, als das abgesagte Konzert nachgeholt wurde, durch einen Zufall direkt innerhalb von wenigen Tagen auf zwei Fortuna Ehrenfeld-Konzerten war, die beide auf ihre Art extrem schön und zwei der wenigen Möglichkeiten im Sommer waren, zu denen man eine einigermaßen unbeschwerte Zeit unter Freunden haben konnte. Insofern: Danke fürs durch die komische Zeit tragen, bitte so weitermachen!

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Zum Schluss des Monats noch ein random Song und kein Tanz in den Mai:

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